Ein Herz für Tiere: Tierische Auszeichnung
Tierwelt Königs Wusterhausen & Umgebung | |
Sophia Fürstenau | |
Telefon: | 01 76/80 47 75 15 |
Katze allein auf Reisen
Stand: Dezember 2023
Einen Sonderzug von Pankow gab es für eine kuschlige Katze wohl kaum. Stattdessen scheint sie sich einfach als „blinder Passagier“ in ein Auto geschmuggelt zu haben, um die Welt zu erkunden.
Im Gegensatz zu Udo Lindenberg, der 1983 unbedingt nach Pankow wollte, um DDR-Staatschef Erich Honecker zu begrüßen, hatte das Samtpfötchen diesen Stadtteil offenbar ein bisschen satt. Wie viele Berliner, erkundete es „das
Leben im Grünen“. Dafür hatte sie sich Senzig als reizvollen Ortsteil von Königs Wusterhausen auserkoren.
Wo ist denn nur das Futter?
Allerdings, das Katzenleben kann schnell beschwerlich werden, insbesondere, wenn die pünktliche Essensversorgung durch Frauchen oder Herrchen fehlt. „Uns wurde das Samtpfötchen schließlich als herrenlos gemeldet“, erinnert sich Sophia Fürstenau an diesen kuriosen Fall zurück.
Die 33-Jährige ist Bürokauffrau aus Leidenschaft. Sie hat trotz schönem Familienhaus in reizvoller Lage von Senzig eine erhebliche Abneigung gegen „Homeoffice“. Viel lieber
arbeitet sie in der Firma mit
eigenem Schreibtisch und geordnetem Tagesablauf, selbst, wenn darüber die beiden Katzen Loki und Cherry sowie der elfjährige weiße Schweizer Schäferhund Eden etwas traurig sind.
Freudiges Wiedersehen
Dennoch bleiben alle drei lieber zuhause, als eine solch umfangreiche Reise zu machen, wie das Samtpfötchen aus Pankow. „Wir konnten die Besitzer über den Chip ermitteln. Diese sind aus allen Wolken gefallen, dass ihr Liebling eine derart weite Reise unternommen hatte. Da konnten die Suchhinweise, die sie rund um ihren Wohnsitz aufgehängt hatten, natürlich zu keinem
Erfolg führen“, erzählt Sophia Fürstenau das glückliche Ende der Geschichte.
Abschied nehmen
Sie ist mit Unterstützung von engagierten Tierfreunden wie Uschi Malter, Sarah Faindor und Rieke Kittler für herrenlose oder verletzte Hunde, Katzen und kleinere Wildtiere im Einsatz. „Viele davon müssen erstmal ärztlich behandelt werden. Wir versuchen generell, über den Chip, den jedes Haustier bekommen sollte, den Besitzer zu ermitteln. Wo das fehlschlägt und bei kleineren Wildtieren, wie Schwänen oder Eichhörnchen, geht es in eine ‚Päppel-Station‘ zur Stabilisierung“, erklärt sie. Die Helfer der „Tierwelt Königs Wusterhausen & Umgebung“ sind außerdem gefragt, wenn es um tote Tiere geht: „Hier werden ebenfalls, soweit möglich, die Besitzer verständigt. Vielen ist es ein echtes Anliegen, von
ihren Lieblingen Abschied zu nehmen“, gibt Sophia Fürstenau weiter Einblick. „Leider ist nur etwa die Hälfte der Katzen mit einem Chip versehen und damit identifizierbar“, beschreibt sie ein Problem.
Rund um die Uhr in Aktion
„Natürlich erhalte ich immer zu den ‚ungünstigsten‘ Zeiten, also nachts, am Wochenende oder an Feiertagen, Anrufe mit der Bitte um Einsatz. Im Durchschnitt ist das an jedem dritten Tag. Das stört mich nicht“, erstaunt sie. Hier hilft die neue Liebe. So testet sie nach der Trennung vom Vater ihrer kleinen Tochter zur Abwechslung mal das Leben mit einer Frau in Haus und Bett. „Sie ist Polizistin im Schichtdienst und daher an unübliche Arbeitszeiten gewöhnt“, gibt Sophia Fürstenau Einblick.
Die Tierhilfe kann über „Facebook“ angefordert werden, wo sie auf über 2 600 „Fans“ verweist, oder per Telefon.
Ausgezeichnet
Das ungewöhnliche Engagement hat sich herumgesprochen. So konnte sich Sophia Fürstenau über den Ehrenamtspreis des Landkreises freuen. Dabei hatte sie es leichter als die abenteuerlustige Katze aus Berlin-Pankow, denn das leckere Essen danach war fest eingeplant!