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Die Stadt als Hochschulstandort

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Fachhochschule für Finanzen
Bettina Westphal
Telefon:0 33 75/67 20
Website:www.fhf-kw.brandenburg.de
Foto von Bettina Westphal, Fachhochschule für Finanzen, Königs WusterhausenFoto von Bettina Westphal, Fachhochschule für Finanzen, Königs WusterhausenFoto von Bettina Westphal, Fachhochschule für Finanzen, Königs Wusterhausen

Beamte auf der Schulbank

Stand: Dezember 2016

Beamte auf die Schulbank, das hat man sich in Brandenburg ausgedacht! Während woanders manche Studenten hoffen, irgendwann in den sicheren Staatsdienst übernommen zu werden, sind die Absolventen der „Fachhochschule für Finanzen“ in Königs Wusterhausen bereits im Staatsdienst, wenn sie dort „zur Schule“ gehen.

„Sie sind innerhalb des dreijährigen Studiums 15 Monate zur praktischen Ausbildung in Finanzämtern. Da die Daten extra geschützt sind, hat man sich für den Weg entschieden, dass die Studierenden Beamte sind“, erläutert Bettina Westphal. Sie ist seit Mitte 2015 neue Direktorin der „Fachhochschule für Finanzen“ in Königs Wusterhausen. „Wenn man schon Steuern zahlen muss, möchte man korrekt zur Kasse gebeten werden. Entsprechend wichtig ist es deshalb, den Nachwuchs für die Finanzverwaltungen exzellent auszubilden“, weiß sie. 20016 konnte diese besondere Fachhochschule, in die man nur als angehender Finanzbeamter der Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt kommt, den runden 25. Geburtstag feiern.

Erst sperrig, dann spannend
Die jugendlich wirkende 51-Jährige stammt aus Schleswig-Holstein und ist seit 1995 in der Finanzverwaltung in Brandenburg tätig. Sie ist Spezialistin für „Internationales Steuerrecht“. Von 2004 an war sie Lehrbereichsleiterin an der Fachhochschule in Königs Wusterhausen. „Als mich ein Freund auf den Beruf Finanzbeamter aufmerksam machte, fand ich das Thema Steuern ziemlich langweilig. Dann habe ich genau hingesehen und gemerkt, dass manches, was von außen sehr sperrig wirkt, von innen betrachtet unheimlich interessant ist.“ Heute ist ihr sehr daran gelegen, dass es anderen ähnlich geht wie ihr und die immer wieder anzutreffenden Hürden, beruflich etwas mit Steuern und Finanzverwaltung zu lernen, schnell abgebaut werden können. Klassen und Schulabgänger können zur Fachhochschule kommen, sich auf dem Campus umsehen oder in Kursen und Veranstaltungen erfahren, wie spannend Wirtschaft, Recht und Steuern sein können.

Gründung vor 25 Jahren
Mit der „Fachhochschule für Finanzen“ ist Königs Wusterhausen ein wichtiger Hochschulstandort. Die Liegenschaft gehört seit 1991 zum Potsdamer Ministerium für Finanzen, das hier schrittweise die „Fachhochschule für Finanzen“, die „Landesfinanzschule“ und das „Fortbildungszentrum der Finanzverwaltung“ etablierte. Zum heutigen „Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen“ gehören zudem die „Justizakademie“ und die „Landesakademie für öffentliche Verwaltung“. Heute hat die „Fachhochschule für Finanzen“ einen festen Platz in der Brandenburger Hochschullandschaft und ist Teil der gemeinsamen Wissenschaftsregion Königs Wusterhausen und Wildau mit der TH.

Offener Campus
In der DDR war das Gelände ein abgeschlossenes Schülerinternat vom „Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR“. Damit hat der heutige einladende „Campus am Nottekanal“ nichts mehr zu tun. Hier spielt sich buntes und vielfältiges Studentenleben ab. Alle Gebäude sind liebevoll saniert worden. 2006 und 2007 wurden das neue Hörsaal- und das neue Seminargebäude übergeben. 2010 kam die große Mensa dazu.

Verbindende Schranke
Eine weitere Besonderheit ist, dass hier die Einfahrtsschranke zum Durchfahren einladen soll, etwa um ins dahinter gelegene Wohngebiet zu kommen. „Sie öffnet sich automatisch“, schmunzelt Bettina Westphal. Sogar feiern kann man hier: Die Mensa und die Cafeteria sind für alle offen und können sogar für Feste angemietet werden. Hier kann man sich dann sicher sein, dass jeder Cent, sei es nur fürs Trinkgeld, genau nach den komplizierten Vorgaben der „Abgabenordnung“ abgeführt wird. Schließlich kümmert man sich bereits seit einem Vierteljahrhundert um Ausbildung in einem immer komplizierter werdenden Fachgebiet!

Erstellt: 2016